Drei Hunde sterben an einem Hitzschlag - Besitzer erhält Geldstrafe 

Autor Christina Köhler am 07.03.2019
Der Fall hat im April 2018 deutschlandweit für Entsetzen gesorgt und weitläufige Kampagnen ins Leben gerufen. Knapp ein Jahr später fällte das Gericht ein Urteil und verhängt eine Geldstrafe von 3.500 Euro. 
Viele Menschen sind empört und halten die Strafe für unangemessen. Schließlich hatte der Besitzer seine drei Hunde vorsätzlich über längere Zeit, in einem verschlossenen Kastenwagen der glühend heißen Hitze ausgesetzt. 

Hamm Hitze Hunde
Das war passiert: 

Am späten Nachmittag des 20. April 2018 wird die Tierrettung nach Hamm alarmiert. Der Laderaum eines Kastenwagen wurde für drei Hunde während der Abwesenheit ihres Herrchens, zu einer absoluten Lebensbedrohung. 
Erst eineinhalb Stunden später kam der Besitzer zu seinem Fahrzeug zurück, fand seine Hunde in Seitenlage vor. Bei Eintreffen der Tierrettung krampfte ein Tier bereits.  
Während unser Tierretter zusammen mit Passanten Erste Hilfe leistete, alarmierte er zusätzlich das örtliche Rote Kreuz. 
Diese unterstützten bis zum Eintreffen unseres Nottierarztes mit weiteren Hilfemaßnahmen.   
Die drei Hunde, 2 Leonberger und 1 Bullmastiff, wurden für weitere lebensrettende Maßnahmen in die Tierarztpraxis gefahren, überlebten die Tortur jedoch nicht. Sie verstarben in der Tierarztpraxis. Ein Einsatz, der allen Rettungskräften nahe ging. 

Unsere Berichterstattung in sozialen Medien sorgte im April letzten Jahres für einen deutschlandweiten Aufruhr.  
Die Menschen waren empört und fassungslos über das verantwortungslose Verhalten des Hundehalters. 

Nun kam das Gerichtsurteil. Das Strafmaß bedeutet für den Tierschutz nicht mehr als einen Tropfen auf den heißen Stein. Der Mann kann weiterhin Tiere halten und hat die Strafe bereits bezahlt. Die Sache gilt als abgeschlossen. 

Was lehrt uns solch ein mildes Urteil? 

Hamm Hitzschlag

Drei Lebewesen sind unter den schlimmsten Umständen gestorben, der Verantwortliche zahlt seine verhängte Geldstrafe ab und ist somit aus dem Schneider. 

Ob er aus dem Ereignis gelernt hat, lässt nur Spielraum für Spekulationen, denn die Strafe ist ein Witz und eine Erniedrigung für jeden Retter, der jemals Mensch oder Tier an den Folgen eines Hitzschlages hat leiden und sterben sehen. 

 

Der Mehr-Hundehalter hat weder ein Tierhalteverbot auferlegt bekommen, noch muss er mit weiteren Konsequenzen rechnen.  

Das Strafmaß verursacht hier wohl kaum einen Lerneffekt. 

Er darf weiterhin mehrere Hunde in ein überhitztes Auto sperren und auch die anderen Hundehalter, die es ihm gleichtun, können mit eher milden bis gar keinen Strafen rechnen. 


Für Sommer 2019 kann es also heiter werden.  



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